Montag, 7. Oktober 2013

Omas Haus- und Heilmittel


Nicht bei jedem kleinen Zipperlein muss man gleich den Arzt aufsu­chen. Oft hilft uns die Natur mit ihrer breiten Palette an Heilpflanzen. Pflanzliche Heilmittel haben bei sach­gerechter Verwendung so gut wie keine schädlichen Nebenwirkungen. Unsere Großmütter besaßen einen rei­chen Erfahrungsschatz im Umgang mit selbst hergestellten Teemischungen, Tinkturen, Heilölen oder medizinischen Bädern. Sind die Krankheitssymptome jedoch schwerwiegenderer Natur, ist der Gang zum Arzt unerlässlich.

Tinkturen
Für die Herstellung einer Tinktur gilt folgendes Grundrezept:
10 Esslöffel frisch gehackte oder 5 Esslöffel getrocknete Kräuter werden in eine saubere Flasche gefüllt und mit 500 ml hochprozentigem Alkohol (Äthylalkohol oder Wodka) Übergos­sen. Lassen Sie die gut verschlossene Flasche dann 2 bis 3 Wochen an einem warmen Ort durchziehen. Während dieser Zeit wird sie täglich geschüttelt. Danach filtern Sie die Tinktur ab und bewahren sie kühl und trocken auf.
Tinkturen werden unverdünnt oder mit etwas Wasser eingenommen, für Einreibungen, Kompressen, Tees oder als Badezusatz verwendet. Für Salben mischt man sie mit Bienenwachs, Lanolin (Wollfett) oder Kakaobutter.
Fichtenspiritus
Einreibungen mit Fichtenspiritus helfen bei Rheuma, Gicht und Hexenschuss. 2 Teile frisch gehackte Fichtenspros­sen, 1 Teil Wacholderbeeren, 1 Teil Lavendelblüten, 70-prozentiger Al­kohol (alle Pflanzenteile müssen mit dem Alkohol bedeckt sein). Dann wie im Grundrezept beschrieben fortfahren.

Fichte- Picea abies - Kieferngewächs (auch Rottanne)
Botanisches: Dieser 40 bis 50 m hohe Baum besitzt eine rötliche, raue Rinde. An den Zweigen reifen 10 bis 16 cm lange und 3 bis 4 cm dicke Zapfen, die im Ganzen abfallen. Die vierkantigen, 1,5 bis 2 cm langen, dunkelgrünen, spitzen Nadeln wachsen spiralförmig am Zweig. Die Heimat der Fichte, die als wichtigstes europäisches Nutzholz gilt, ist Nord- und Mitteleuropa. Sie bevorzugt einen leicht sauren, feuch­ten Boden und kommt bis zu einer Höhe von 2000 m vor. Inhaltsstoffe: Harz, ätherische Öle, Vitamin C
Ernte: Im April und Mai sammelt man die jungen, etwa 10 cm langen Triebe. Pflücken Sie immer von mehreren Bäumen und reißen Sie nie Triebe von der Krone ab, da der Baum dann ver­krüppelt.
Verwendung: Die Germanen verehrten die Fichte als Symbol für Kraft und
Hoffnung, da sie eine außergewöhnli­che Winterhärte besitzt und einen immergrünen Wuchs hat. In den nor­dischen Wäldern war die Fichte dem Lichtgott Balder geweiht. Noch heute setzen Zimmerleute beim Richtfest ein Fichtenbäumchen oder Fichtenzweige als Richtkrone aufs Dach. Auch als Maibaum steht häufig eine Fichte auf dem Dorfplatz.
Neben Fichtenspiritus bereitet man aus Fichtensprossen auch Fichtenhonig und Fichtenbäder zu. Fichtenhonig lin­dert Bronchitis, Grippe und Erkältun­gen. Bei rauem Hals oder Husten wird er löffelweise eingenommen oder in Tee aufgelöst. Zudem ist er ein wohl­schmeckender Brotaufstrich. Zur Her­stellung benötigt man einen großen Topf Frühjahrstriebe, gibt nach Wunsch noch je 1 Hand voll Brom­beer-, Himbeer-, und Löwenzahnblät­ter zu und füllt mit Wasser auf. An­schließend kocht man die Triebe 1 Stunde und lässt den Ansatz über Nacht ziehen. Am folgenden Tag wird er gefiltert und dabei gut ausge­drückt. 1 I Sud wird jetzt mit 1 kg Kan­diszucker (oder 500 g Normalzucker und 500 g Kandiszucker) 2 Stunden Sirup artig eingekocht und anschließend zur Aufbewahrung in Schraubgläser gefüllt.

Fichtennadelbäder dienen der allge­meinen Beruhigung, wirken schleim-und hustenlösend und fördern die Durchblutung. Man stellt sie entweder aus einem Extrakt her (Apotheke) oder bereitet sie mit frischen Fichtenzwei­gen zu. Diese kocht man 20 Minuten in einem abgedeckten Topf, filtert an­schließend ab und gibt den heißen Sud ins Badewasser.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Thymian



Thymus vulgaris - Lippenblütler (auch Gartenthymian, Quendel, Wurstkraut, Demut)
Botanisches: Thymian ist ein reich ver­zweigter, 20 bis 30 cm hoher Halb­strauch. Seine Heimat ist das westliche Mittelmeergebiet. Er besitzt kleine el­liptische Blättchen, die am Rand etwas eingerollt sind. Ab Mai erscheinen hellviolette, duftende Blüten.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl mit Thymol und Carvacrol, Gerb- und Bitter­stoffe, Flavonoide
Anbau: Thymian benötigt einen voll­sonnigen, trockenen Standort mit ma­gerem Boden. Am besten gedeiht er in einer Kräuterspirale oder im Steingar­ten. Er sollte nicht gedüngt werden. Schneiden Sie im Spätsommer die al­ten Blütenstände und vertrockneten Zweige ab. Dieser regelmäßige Rück-schnitt beugt einem Verkahlen der Pflanze vor.
Ernte: Thymian wird kurz vor oder während der Blüte von Juni bis August geerntet. Sammeln Sie die Triebe mit den Blüten in der Mittagszeit. Der Ge­halt an ätherischen Ölen ist dann besonders hoch. Nach der Ernte muss das Kraut rasch getrocknet werden.
Verwendung: Im alten Ägypten war Thymian sehr gefragt und wurde so­gar landwirtschaftlich angebaut. Man benötigte ihn zur Wundbehandlung und als Zutat zu den Mumifizierungs-mitteln. Das griechische Wort »thymos« bedeutet Kraft, Mut, Tapferkeit und Stärke und man glaubte, dass der reichliche Genuss von Thymian diese Tugenden stärken würde. Tatsächlich besitzt Thymian eine stark desinfizie­rende Wirkung, er tötet nicht nur Bak­terien, sondern auch Viren. Durch seine schleimlösende Wirkung hilft er bei Husten und Heiserkeit. Er steigert
die körpereigenen Abwehrkräfte, regt den Appetit an und löst Krämpfe.
Bei Magen- und Darmkrämpfen können Sie Thymian äußerlich und innerlich anwenden. Reiben Sie Ihren schmerzenden Magen oder Unterleib mit Thymianöl ein oder legen Sie ein mit Thymian gefülltes Kräuterkissen auf. Thymianöl erhal­ten Sie in der Apotheke oder Sie stel­len es selbst her. Dafür benötigen Sie 1 Hand voll Blütenstände auf 500 ml kaltgepresstes Olivenöl. Dann wie im Grundrezept beschrieben fortfahren . Die Pflanzenteile müssen ganz mit Öl bedeckt werden, sonst schimmeln sie.

Thymiantee trinkt man bei akuten Beschwerden wie auch zur Vorbeu­gung. Dafür überbrühen Sie 1 Teelöf­fel getrocknetes Kraut mit 250 ml ge­rade kochendem Wasser. Dann lassen Sie den Tee kurz ziehen. Die Tages­menge sollte zwei Tassen nicht über­schreiten.
Als Würzkraut macht Thymian Spei­sen bekömmlicher. Mit seinem aroma­tischen Geschmack eignet er sich für Eintöpfe, Kartoffeln, Fleischgerichte, Nudeln und viele Gerichte aus der Mittelmeerküche.

Thymianbad
Ein Bad mit Thymian lindert aufkom­mende Erkältungsbeschwerden. 100 g Thymiankraut, 3 I Wasser. Übergießen Sie den Thymian in ei­nem Topf mit dem Wasser. Dann bringen Sie die Flüssigkeit zum Sie­den, lassen abgedeckt 20 Minuten ziehen und filtern ab. Gießen Sie den Extrakt ins Badewasser.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Ein wirrer Geist in einer wirren Zeit


Die Theraphim
Was am Tarot zuerst beeindruckt, ist die Zahl 22, weil sie mit der Anzahl der Buchstaben des Hebräischen Alphabets übereinstimmt. So kann man sich fragen, ob wir unsere 22 kabbalistischen Figuren nicht den Juden ver­danken. Wir wissen, dass die Großpriester von Jerusalem das Orakel des Urim und des Thumin befragten, und zwar mit Hilfe der Theraphim, das heißt mit Bildzeichen oder Hieroglyphen. Eliphas Levi erklärt, wie die Befragungen im Tempel auf dem goldenen Tisch der heiligen Bundeslade stattfanden, und er fügt hinzu:
„Als in Israel das oberste Priesteramt endete, als alle Orakel der Welt vor dem menschgewordenen Wort schwiegen, das durch den Mund des volkstümlich­sten und sanftesten der Weisen sprach, als die Bun­deslade verlorenging, das Heiligtum entweiht und der Tempel zerstört wurde, da wurden die Mysterien des Ephod und der Theraphim nicht mehr auf Gold und Edelsteinen festgehalten, sondern von einigen weisen Kabbalisten auf Elfenbein, Pergament, ver­silbertem und vergoldetem Leder und schließlich auf bloßen Karten dargestellt. Diese waren der offiziel­len Kirche immer verdächtig, da sie einen gefährli­chen Schlüssel zu ihren Mysterien enthielten. Daher stammen die Tarotspiele, deren Alter dem Gelehrten Court de Gebelin durch sein Wissen um Hierogly­phen und Zahlen offenbart wurde, was später die hartnäckigen Untersuchungen und die zweifelhaf­ten Erkenntnisse Eteillas auf sich zog."

Was wir über die Theraphim wissen, ist so unbestimmt, dass wir uns in dieser Hinsicht schwerlich so sicher sein können. Die Kabbala war den Autoren des Tarot vertraut, aber diese Philosophen-Künstler konnten kaum semitischer Herkunft sein. Diese Tradition -weit davon entfernt, einen künstlerischen Symbolismus zu fördern - hat es immer vor­gezogen, ihre abstrakten Spekulationen mit trockenen Buchstaben, Zahlen und geometri­schen Figuren zu verbinden. Die indoeuro­päische Kultur hingegen fällt durch ihren Reichtum an Farben und Formen auf; sie liebt die Bildersprache und verehrt Abbilder der Götter. Griechenland könnte in dieser Hin­sicht die Heimat des Tarot sein, wenn uns nicht das mittelalterliche Italien die einzigen unbezweifelbaren Beweise der Erfindung der Spielkarten böte.

Historische Tatsachen
Zur Zeit vor der Erfindung des Holzschnitts gab es ein besonderes Handwerk, das der Bil­dermaler. Diese vervielfältigten auf Perga­ment oder Pappe religiöse oder profane Ge­genstände, die das Volk liebte. Als dieses nun zusehends nicht mehr nur einzelne, sondern in Serien zusammengefasste Kompositionen begehrte, wurden immer kompliziertere Bil­der angefertigt. Von der Dreiheit der göttli­chen Tugenden zur Vierheit der Evangelisten, der Elemente oder der Kardinaltugenden ging man über zur Siebenheit der Planeten, der Sakramente oder der Todsünden, wobei man auch Allegorien zu den fünf Sinnen, den neun Musen und anderen Themen nicht ver­nachlässigte.
Die Italiener kamen auf den Gedanken, alle diese Bilder zu einem Spiel zu vereinigen, das dem Zeitvertreib und der Belehrung der Kinder dienen sollte. So wurden die „Naibi" geschaffen, naive Karten, die Moralisten wie Morelli 1393 empfahlen.

Gegen das Ende des 14. Jahrhunderts führten die ersten belehrenden Karten zur Erfindung der Spielkarten, die man dem 1419 verstorbe­nen Francesco Fibbia zuschreibt. Tatsächlich gewährten die „Reformatoren" der Stadt Bo­logna diesem Edelmann als dem Erfinder des „Tarocchino" das Recht, sein Wappenschild auf die Stab-Königin und das seiner Frau, einer Bentivoglio, auf die Münzen-Königin zu stellen.
Die Idee der Zahlenkarten (As, 2, 3 etc.) scheint den Spielern durch die Würfel einge­geben worden zu sein, während die Figuren (König, Königin und Reiter) und erst recht der Narr und der Turm des Tarot dem Schach­spiel entnommen sein mögen. Aber diese von Wissenschaftlern aufgestell­ten Erklärungen, die sich mit dem Ursprung der Karten beschäftigen, sind weit davon ent­fernt, das Geheimnis der Herkunft des lom­bardisch-venezianischen Tarot zu erhellen. Dieser Vorfahre aller in Europa bekannten Kartenspiele ist offensichtlich mit kabbalisti­schem Wissen durchtränkt, wie dies Papus in seinem Tarot des Bohemiens sehr gut gezeigt hat. Die viermal vierzehn Karten oder Klei­nen Arkana bezeichnen Gegenstände, die den 22 eigentlichen Tarotkarten fernstehen; sie beziehen sich auf die okkulte Kunst und entsprechen den Buchstaben des göttlichen Tetragrammaton.
 STAB, Auguren- oder Zauberstab, Befehls­zeichen, das Zepter der männlichen Herr­schaft, Emblem der männlichen Zeugungs­kraft: der Vater.
 KELCH, der Wahrsagekelch, die weibliche Empfänglichkeit, und zwar sowohl die in­tellektuelle wie die körperliche: die Mutter.
 SCHWERT, Schwert des Geisterbeschwö­rers, die ein Kreuz darstellende Waffe, wel­che an die schöpferische Vereinigung des männlichen und des weiblichen Prinzips anspielt; die Verschmelzung, das Zusam­menwirken der Gegensätze. Das Schwert symbolisiert ferner eine durchdringende Handlung wie die des Wortes oder des Sohnes.
 MÜNZE, der Pentakel-Diskus, der Stütz­punkt des Willens, kondensierender Stoff mit geistiger Wirkung; die Synthese, die die Dreiheit zur Einheit zurückführt: Trinität oder Dreieinigkeit. Diese Wahl bedeutet etwas ganz anderes als ein zufälliges Zusammentreffen, und es kann nicht bezweifelt werden, dass der Erfinder des auf das Spiel angewandten Tarot ein in die Mysterienweisheit seiner Zeit Eingeweihter war.
Was soll man aber von den 22 Großen Arkana halten, die älter als die anderen Karten sind? Diese befremdenden Bilder sind im Jahre 1392 von Jacquemin Gringonneur „zur Erhei­terung unseres unglücklichen Königs Karl VI" reproduziert worden; doch scheint sie schon der weise alchemistische Mönch Raimundus Lullus, der zwischen 1235 und 1315 wirkte, gekannt zu haben.
Man hat sie von den sogenannten Baldini-Karten ableiten wollen, die man Mantegna zu­schreibt. Die beiden Ausgaben dieses Spiels, die man kennt, sind allerdings erst 1470 und 1485 datiert, doch nimmt man wohl richtig an, dass der Graveur jener Zeit ein älteres Vor­bild besaß. Und dieses unbekannte Modell kann einzig im Tarot gesucht werden, von dem die Baldini-Karten nur eine systemati­sierte Erweiterung darstellen. Der Künstler war sehr geschickt in seinem Fach, keines­wegs aber ein Eingeweihter; er wollte das Tarotspiel korrigieren, indem er es den Be­dürfnissen seiner Logik und seiner Philo­sophie anpasste. Er versuchte, die Figuren vernünftig zu ordnen, deren scheinbares Durcheinander ihn schockierte: So erklärt sich dieses kunstreiche Spiel von 50 Karten, die in Zehnerserien gruppiert sind. Die erste dieser Zehnerreihen zeigt die Hierarchie der gesellschaftlichen Stände: Bettler, Diener, Handwerker, Kaufmann, Edelmann, Ritter, Doge, König, Herrscher und Papst. Die neun Musen und Apollo bilden die zweite Zehner­reihe. Die dritte und ein Teil der vierten ist den Wissenschaften, der Rest der vierten den Tu­genden gewidmet. Die letzte endlich umfasst die sieben Planeten, die 8. und die 9. Sphäre (Primum Mobile) sowie die Prima Causa, den Ursprung aller Dinge.
In diesem Spiele findet man - leicht verän­dert und den Vorstellungen des Künstlers angepasst - alle Figuren des Tarot wieder. Dieser hat also sein Werk nach den traditionellen Tarotkarten geschaffen. Wäre das Umgekehrte passiert, so wäre es kaum zu erklären, wie 22 Bilder willkürlich einem glanzvollen Sy­stem von 50 hätten entnommen werden sol­len. Schon die Naivität des Stils garantiert übrigens das höhere Alter des Tarot. Die ursprünglichen Tarotkarten müssen je­doch von den „Naibi", diesen belehrenden, noch nicht zum Spiel verwendeten Karten, abstammen. Ein Adept des 13. Jahrhunderts wollte wohl mit Hilfe dieser reichverzierten und auf der ganzen Welt beliebten Bilder ein kabbalistisches Buch zusammenstellen. Ihre Vielfalt erlaubte ihm, jene auszusuchen, die man zuerst den 10 Sephiroth der Kabbala, dann weiter den 22 Buchstaben des Heiligen Alphabets zusprechen konnte. So kann an einem uns unbekannten Orte zu einer uns unbekannten Zeit zuerst eine Vor­form unseres Tarot entstanden sein. Doch: sind wir gewiss, dass es sich hier um eine individuelle Schöpfung handelt? Hat ein genialer Mensch den ganzen Tarot erdacht? Das ist sehr zweifelhaft, wenn wir die Modi­fikationen berücksichtigen, die der Tarot im Laufe der Zeit erfahren hat. Die ältesten Aus­gaben sind nicht die vollkommensten in sym­bolischer Hinsicht; der Symbolismus ist dort noch zögernd und tastend. Die aufeinander­folgenden Kopisten haben uns schließlich einen Tarot gegeben, in dem jede Einzelheit seine mit der Gesamtheit übereinstimmende Bedeutung hat. Man muss zugeben, dass eini­ge Bildermaler mit einer gewissen Sehergabe für Symbole in ihre Reproduktionen glück­liche Varianten einführten, die später allge­meine Gültigkeit erlangten; aber andere, die eine den geheimnisvollen Richtlinien der Tra­dition unzugängliche Phantasie besaßen, ent­stellten nur das Original. Obwohl die Abwei­chungen immer wieder stattfanden, machten sie nicht Schule, denn ein unbestimmter, aber sicherer Instinkt führte die geschickteren Bil­dermaler stets auf den rechten Weg des rei­nen Symbolismus zurück. So erhalten wir im Tarot eine anonyme Erbschaft, ein geniales Werk, das wir dem Zusammenwirken demü­tiger Bildermaler verdanken, die mit ahnungs­reicher Unschuld einer den andern nachahm­ten und ohne ihr Wissen ein reines Wunder schufen.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Psoriasisarthritis


Psoriasisarthritis ist eine seltene Krankheit, an der in Deutschland ca. 90000 Personen leiden. Es han­delt sich um eine entzündliche Arthritis, die mit der Hautkrankheit Psoriasis zusammenhängt, jedoch nicht zwangsläufig auftreten muss und meistens keine Folge der Grunderkrankung darstellt. Manch­mal tritt auch zuerst die Arthritis auf. Etwa zwei Prozent aller Men­schen leiden an Psoriasis. Von den Betroffenen erkranken drei bis zehn Prozent an einer Psoriasisarthritis.
Die Erkrankung betrifft Frauen und Männer gleichermaßen und tritt meist bei Menschen mittleren Alters auf. Die Ursache ist nicht bekannt, jedoch spielt die genetische Veranla­gung eine Rolle. Wie Spondylitis ankylosans kann sie durch eine Infektion ausgelöst werden.
Was geschieht dabei?
Bei vielen Patienten sind ein oder zwei Gelenke entzündet, wie z. B. Knie oder Fußgelenk. Bei anderen sind die oberen Fingergelenke betrof­fen (s. links). Manchmal sind viele Gelenke befallen, und die Krankheit ähnelt der Rheumatoiden Arthritis.
Ein Drittel der Psoriasisarthritis-Patienten leidet gleichzeitig an einer Wirbelsäulenerkrankung mit Nacken- oder Rückenschmerzen.
Auch die Sehnen und die Stellen, an denen die Sehnen mit den Kno­chen verbunden sind, können ent­zündet sein. Dies kann zu Schmer­zen der Achillessehne, der Ferse und am Oberschenkelkopf führen.

Arthritis und Infektion
Viele seltene Formen von Arthritis werden durch Virusinfektionen, Bakterien oder Pilze hervorgerufen. Sie können isoliert auftreten, doch manchmal führen sie zur Verschlim­merung einer bestehenden entzünd­lichen Arthritis. Sie unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild und in ihrer Verlaufsform.
Zahlreiche Viruserkrankungen können Arthritis hervorrufen. Bei einer virusbedingten Arthritis sind mehrere Gelenke betroffen. Es kommt zu Gelenkschmerzen mit Steifigkeit, seltener zu Entzün­dungen. Häufig tritt die virusbe­dingte Arthritis und Gicht beim Abklingen der Viruserkrankung auf, und kann mit leichtem Fieber einhergehen. Um eine dauerhafte Versteifung des Gelenks zu verhindern, ist medizi­nische Behandlung notwendig.
Eine akute bakterielle Infektion kann Arthritis in einem oder meh­reren Gelenken hervorrufen. Sie werden heiß, rot und schwellen an. Normalerweise tritt Fieber auf. In seltenen Fällen kann ein Gelenk von einer septischen Arthritis befallen werden, einhergehend mit hohem Fieber und starkem Krank­heitsgefühl. Diese Krankheit tritt insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender Arthritis auf.
Reaktive Arthritis
Diese Form der entzündlichen Arthritis entsteht nach einer bakte­riellen Infektion mit Hautausschlä­gen an Händen oder Füßen, Durch­fall, Bindehautentzündung, Mund­geschwüren und Entzündungen im Genitalbereich. Sie besteht meist bis zu sechs Monaten und führt selten zu Spätfolgen. Etwa ein Prozent der Patienten, die an ansteckendem Durchfall oder einer sexuell über­tragenen Infektion leiden, erkran­ken an reaktiver Arthritis.
Lyme-Borreliose 
Zu den Symptomen der durch Bakte­rien verursachten Erkrankung gehö­ren Fieber, Muskelschmerzen und Ausschlag. Nach einigen Monaten entwickelt sich bei über der Hälfte der Patienten eine Arthritis, haupt­sächlich in den Knien.

Montag, 7. November 2011

Die Blütenpollen Wirkung


Kraftnahrung der Bienen

Energie pur: Blütenpollen sind ein wahres Kraftpaket. Als wertvolles Lebensmittel zur täglichen Nahrungsergänzung werden sie immer beliebter.
Pollen oder Blütenstaub, die mikroskopisch kleinen männlichen Samenzellen einer Blüte, enthalten die wesentlichen Bausteine der Zelle und sind damit Ursprung für neues pflanzliches Leben.
Blütenpollen sind hilfreich bei Abspannung, erschöpften Nerven, zur Stärkung nach Krankheiten, leistungsstärkend bei erhöhter Anspannung іn Schule, Studium, und Beruf und für Sportler.

Blütenpollen Wirkung: Sie wirken aufbauend, kräftigend und erhöhen die Vitalität.

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Herkunft

Pollen sind die männlichen Keimzellen der Blütenpflanzen und werden in den Staubgefäßen der Blüte produziert. Wenn die Biene eine Blüte besucht, bleiben die Pollenkörner іn ihrem Haarkleid haften.
Mit Hilfe der аn den Beinen ausgebildeten sogenannten Pollenkämme werden sie aus dem Haarkleid ausgebürstet und іn die Pollenkörbchen der Beine befördert. Um den Pollen klebriger zu machen, wird noch eine kleine Menge Nektar oder Honig beigefügt. Als sogenannte "Pollenhöschen" werden sie anschließend in den Stock eingetragen und іn den Zellen der Bienenwabe eingelagert.
Inhaltsstoffe

Blütenpollen enthalten alle Stoffe, die der menschliche Organismus zum Leben braucht. Die Zusammensetzung des Pollens hängt von seiner pflanzlichen Herkunft ab. Аn wichtigen Inhaltsstoffen findet man: Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Rohfaserstoffe, Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Aroma-, Wuchs- und antibiotische Stoffe sowie hormonartig wirkende Substanzen. Kohlenhydrate bilden іn den meisten Pollenarten den Hauptbestandteil der Trockenmasse. Fructose, Glucose und Saccharose sind die wichtigsten enthaltenen Zuckerarten. Daneben finden sich aber auch noch eine Reihe anderer Ein- und Mehrfachzucker sowie Stärke. Der Fettgehalt schwankt von Pollenart zu Pollenart sehr stark.
Pollenfette bestehen bis zu 45% aus den drei wichtigsten mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Linol-, Linolen- und Arachidonsäure. Diese essentiellen Fettsäuren sind wichtig für den Cholesterinstoffwechsel, den Aufbau von Zellmembranen und Enzymen und können vom menschlichen Organismus nicht selbst hergestellt werden.
Pollen enthält alle für die menschliche Ernährung wichtigen Aminosäuren іn Fоrm von Eiweißverbindungen oder іn freier Form. Pollen ist reich аn verschiedenen Vitaminen. Die wichtigsten sind Provitamin А, Vitamin C, E und Vitamine der "B"-Gruppe. In kleineren Mengen kommen noch weitere Vitamine vor.
Auf verschiedene Bakteriengruppen (Salmonella, Proteus, Coli) hаt Pollen hemmende Eigenschaften.
Aufbereitung und Lagerung

Pollensammeln erfordert größte Reinlichkeit. Frischpollen ist ein sehr leicht verderbliches Produkt mit einem Wassergehalt von 20 bis 35% und muss zur Konservierung entweder bis auf einen Restwassergehalt von 5 bis 8% getrocknet oder tiefgekühlt werden. Die Trocknung soll bei einer Temperatur zwischen 30-40 Grad erfolgen und іn 2 bis 3 Tagen abgeschlossen sein. Bei höheren Temperaturen würden die wertvollen Inhaltsstoffe des Pollens zerstört. Mit stärkeren Verlusten аn ätherischen Ölen ist bereits ab einer Temperatur von 30 Grad zu rechnen.

Der Pollen sollte kühl und trocken, gut verschlossen und dunkel gelagert werden. Bei längerer Aufbewahrung ist zu beachten, dass der Pollen durch den Fettanteil ranzig und damit für den menschlichen Genuss ungeeignet werden kann. Tiefgekühlter Frischpollen muss nach dem Auftauen innerhalb kürzester Zeit verbraucht werden. Verschimmelter Pollen ist für den menschlichen und tierischen Genuss durch die Bildung zum Teil hochgiftiger Pilztoxine ungeeignet und zu vernichten.


Wirkung und Anwendung

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Pollen ein gutes Mittel zur Stärkung der Widerstandskraft des Körpers. Bei regelmäßigem Genuss kann er einen Mangel аn essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen in der Nahrung ausgleichen.

Die Tagesdosis (Richtwert) beträgt etwa 20 Gramm (= 2 Teelöffel Trockenpollen). Für Diabetiker ist Pollen nicht zu empfehlen, da er den Blutzuckerspiegel erhöht, ebenso kann es bei Magenübersäuerungen anfangs zu Problemen kommen.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Ätherische Öle Eine wichtige „Nebensache“ während einer Entspannung ist der richtige und angenehme Duft. Schließlich ist auch er daran beteiligt, für uns ein harmonisches Umfeld zur Entspannung zu schaffen. Unsere Nase ist direkt mit unserem limbischen System, das für die Steuerung unseres Nervensystems und unseren seelischen Regungen zuständig ist verbunden. Je nach Duftreiz werden hier bestimmte Stoffe frei gesetzt, die sowohl unser Schmerzempfinden bei Krankheiten, wie auch unsere Gefühle massiv beeinflussen. Die Duftstoffe ätherischer Öle wirken also als Informationsträger unmittelbar auf unser Gehirn. Schon im Altertum wussten die Menschen über die Wirkung duftender Pflanzenstoffe Bescheid. Dr. Avicenna entwickelte schließlich das Herstellungsverfahren für Pflanzenessenzen weiter und es gelang ihm die Gewinnung von reinem ätherischem Öl. Er beschäftigte sich intensiv mit den Heilwirkungen dieser Öle. Der französische Chemiker Rene-Maurice Gattefosse rief die bei uns heute übliche Bezeichnung „Aromatherapie“ ins Leben. Ätherische Öle werden durch Wasserdampf-Destillation oder Kaltpressung von Pflanzenstoffen gewonnen. Reines ätherisches Öl ist im Einkauf wesentlich teurer, als synthetisch hergestellte Öle. Greifen Sie dennoch zu reinen ätherischen Ölen: sie sind kleine Kostbarkeiten. Die Wirkung ihrer vielfältigen Inhaltsstoffe ist unvergleichbar größer. Ätherische Öle entfalten ihren Duft nicht nur über den Geruchsinn, sondern auch über Hautkontakte durch Einreibungen, Kompressen oder Bäder. Da sich ätherische Öle mit Wasser nicht verbinden, benötigen sie dazu eine Substanz - einen Emulgator - der dies ermöglicht. Dies können sein: Honig Milch Obers Obstessig Molke oder Heilerde Bitte beachten Sie, dass Sie dabei Augen- oder Schleimhautkontakt unbedingt vermeiden! Wie wende ich ein ätherisches Öl in der Duftlampe richtig an? In der Kombination mit einer Entspannungstherapie, ist die Verwendung einer Duftlampe die idealste Lösung. Besonders bei Vata Dominanz ist dies sehr empfehlenswert. Die Duftlampe, die Sie verwenden, soll über eine möglichst große Verdunstungsschale verfügen, um einer ausreichenden Wassermenge Platz zu bieten. Der Abstand zwischen Wärmequelle und Wasserölgemisch sollte mindestens 10 cm betragen! Außerdem darf das Wasser nicht über 55°C erhitzt werden. Manche ätherischen Öle sind sehr dickflüssig und es ist ratsam, sie mit etwa ½ Teelöffel 75%igen Alkohol zu verdünnen, bevor man sie in die Wasserschale gibt, da sie sonst auf den Boden sinken und verbrennen. VATA: Lavendel, Rose, Zimt, Zitrone, Fenchel PITTA: Orange, Limone, Zitronengras, Minze KAPHA: Eukalyptus, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei In meinem Verkaufssortiment ist bestimmt auch der richtige Duft für Sie dabei, der einen nicht unwesentlichen Beitrag zu Ihrer Entspannung leistet und Ihnen zu einem neuen Lebensgefühl verhelfen kann!

Dienstag, 27. September 2011

Abnehmen kann nur wer satt ist

Sie müssen nicht hungern, um abzuneh­men! Denn, wer isst, weil er wirklich Hunger hat, wird nicht dick. Es ist wich­tig, wieder zu lernen, auf unseren Hun­ger- und Sättigungsmechanismus zu hören. Wir müssen essen, wenn wir hungrig sind, und aufhören, wenn wir satt sind. Vor allem muss man Hunger und Appetit unterscheiden lernen! Gefüh­le wie Ärger, Frust, Stress, aber auch Freu­de und Aufregung sollte man nicht versu­chen, durch Essen zu kompensieren.
Der ständige Hunger der Betroffe­nen bei Diäten ist das größte Problem bei der Bekämpfung des Übergewichts. Ein einfaches und wirksames Mittel dagegen ist die ausreichende Zufuhr von Ballast­stoffen. Sie sind praktisch kalorienfrei, da sie vom Körper nicht aufgenommen werden können, bringen die Verdauung in Schwung und vor allem: Sie machen satt. Außerdem wirken sie noch positiv auf Ihre Blutfettwerte und haben weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Ballaststoffe sind gesund und machen satt.
Gute Ballaststofflieferanten sind nicht nur trockenes Knäckebrot und Linsen­suppe, sondern sie sind auch in allen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Es­sen Sie Naturreis, Vollkornbrot und ver­wenden Sie zum Backen Mehle mit höhe­ren Typenzahlen. Wichtig ist dabei, dass Sie reichlich trinken, denn die Ballaststof­fe quellen tüchtig. Auch dadurch wirken sie so gut sättigend. Zwei bis 2,5 Liter pro Tag sollten es schon sein, bei großer Hit­ze ruhig auch mehr. Dabei sollten Sie möglichst kalorienfreie Getränke aus­wählen, wie Tees oder Mineralwasser.
Regulation von Hunger und Sättigung
Die Regulation von Hunger und Sättigung ist außerordentlich komplex und bis heu­te nicht ausreichend geklärt. Das sogenannte Hunger- und Sättigungszentrum liegt im Hypothalamus, einer Region des Gehirns. Auf diese Zentren wirken Ner­vensignale, Hormone und andere Boten­stoffe ein. Sie vermitteln Informationen über den Körper: die Größe seiner Vorräte an verschiedensten Substanzen, voraus­sichtliche Verluste, gerade stattfindende Aufnahme oder Abgabe von Substanzen. Natürlich wirken auch Gerüche und der Anblick von Speisen auf das Gehirn ein. Aus diesen Informationen wird wie in ei­nem Computer errechnet, was nun die beste Reaktion darauf ist. So werden Hun­ger, Sättigungsgefühl oder auch Appetit auf süße oder salzige Dinge ausgelöst.
Auch psychische Einflüsse haben ih­ren Anteil in dieser Regulation. Der Sinn dieses komplizierten Regelwerkes ist es, die Nahrungsaufnahme dem Energiever­brauch anzupassen. So kann der Körper sein Gewicht über Jahre hinweg relativ konstant halten und bewirkt, dass auch die einzelnen lebenswichtigen Nährstof­fe in ausreichender Menge zugeführt werden.

Hunger- und Sättigungsgefühl werden vom Gehirn gesteuert.
Ein Sättigungsmechanismus, der auch für die Bekämpfung von Übergewicht eine sehr wichtige Rolle spielt, besteht darin, dass das Essen eine Magendehnung bewirkt. Das Sättigungsgefühl hängt deshalb weniger von den enthalte­nen Kalorien ab, sondern vor allem vom aufgenommenen Volumen der Nahrung. Deshalb kann eine ballaststoffreiche und relativ kalorienarme Mahlzeit ebenso gut oder sogar besser sättigen als eine bal­laststoffarme, aber kalorienreiche. Um abzunehmen, sollten Sie Speisen bevor­zugen, die mit einem möglichst geringen Kaloriengehalt möglichst lange satt ma­chen. Besonders geeignet sind hierfür komplexe Kohlenhydrate und vor allem Ballaststoffe. Ballaststoffe sind praktisch kalorienfrei, da sie von unserem Darm kaum in den Körper aufgenommen wer­den können. Sie können aber Wasser binden, haben ein großes Volumen und sorgen daher für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.
Daher machen ballaststoffreiche Le­bensmittel wie Vollkornprodukte, Gemü­se, Salat und Obst besonders gut satt. Das trifft insbesondere auf Zellulose zu, die heute oftmals in Medizinprodukten aus der Apotheke enthalten ist, die die Sättigung verbessern sollen. Fettreiche Speisen dagegen enthalten seht viel Energie in einer kleinen Menge.
Wichtig ist auch langsames und ge­nussvolles Essen. Denn erst nach etwa 15 bis 20 Minuten stellt sich ein Sätti­gungsgefühl ein. Sie sollten Ihrem Körper die Zeit geben, die er braucht, um Ihnen mitzuteilen, ob Sie vielleicht schon satt sind!
Essen Sie langsam und mit Genuss um dauerhaft abnehmen
Wichtig für Hunger und Sättigung sind auch die Signale, die durch die einzelnen Nährstoffe verursacht werden. Sobald die Nahrung im Magen und Darm ange­langt ist, wird sie in ihre Bestandteile zer­legt und diese dann ins Blut aufgenom­men. Dabei werden unterschiedliche Enzyme benötigt und verschiedene Sub­stanzen freigesetzt, die wiederum das Gehirn von der Zusammensetzung der Speisen unterrichten. Süße Speisen be­wirken einen sehr schnellen Anstieg des Blutzuckers. Da eine hohe Zuckerkonzen­tration im Blut auf Dauer die Blutgefäße schädigt, reagiert der Körper mit einer Abgabe von Insulin. Insulin sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zel­len aufgenommen und dort verwertet wird. Dem schnellen Anstieg des Blutzu­ckers folgt daher auch ein schnelles Ab­sinken. Mit dem nun wieder niedrigen Blutzucker tritt erneut Hunger auf. Bes­ser geeignet sind daher komplexe Koh­lenhydrate. Aus ihnen wird der Zucker schrittweise und langsam freigesetzt. So steigt der Blutzuckerspiegel nicht so hoch, dafür aber für eine längere Zeit. Dies bewirkt eine längere Sättigung. Auch durch Ballaststoffe wird die Aufnahme anderer Nährstoffe ins Blut verzögert, was wiederum den Blutzuckeranstieg ab­schwächt.
Sinkt der Blutzucker, bekommen wir Hunger.
Die unterschiedlichen Nährstoffe haben also ein ganz unterschiedliches Sätti­gungsverhalten. Kohlenhydrate und Bal­laststoffe halten besonders lange satt. Fett hat dagegen kaum einen Sättigungs­effekt. Das lässt sich auch eindrucksvoll aus der unten stehenden Tabelle erken­nen.
Das Hormon Leptin drosselt den Hunger
Das Fettgewebe bildet ein Hormon, das Leptin genannt wird. Dieses Hormon wird aus dem Fettgewebe abgegeben und gelangt über das Blut ins Gehirn, wo sich Hunger- und Sättigungszentrum be­finden. In diesen Gehirnregionen wirken Nervenreize, verschiedene Hormone und andere Botenstoffe und lösen dadurch Hunger oder Sättigung aus. Leptin sendet Signale vom Fettgewebe und unterrichtet so das Gehirn davon, wie groß die Fett­speicher des Körpers sind. Je mehr Fett­gewebe vorhanden ist, desto mehr Lep­tin befindet sich im Blut. Leptin wirkt als Sättigungssignal. Das heißt, wenn viel Fettgewebe vorhanden ist, die Energie­speicher also gefüllt sind, sorgt Leptin dafür, dass der Hunger gedrosselt wird. So regelt das Fettgewebe seine eigene Größe.
Bei Übergewichtigen scheint diese Regulation jedoch gestört zu sein. Denn ihre Leptinspiegel sind höher, als man es erwarten könnte. Es wird diskutiert, dass Übergewichtige nicht auf Leptin reagie­ren können. So registriert das Gehirn nicht die großen Energiespeicher. Wo­durch diese Störung genau zustande kommt, ist noch unklar.
Übergewichtige haben hohe Leptinspiegel.