Donnerstag, 11. August 2011

Spezielle Methoden der Osteopathie


Die energetische Visbrett-Technik
Es gibt in der Osteopathie energetische Transfertechniken, beispielsweise das so genannte Visbrett. Mit der energetischen Vis­brett-Technik werden Energiewellen ausgesandt. Mit den Fingern wird ein so genannter Reflexbogen, eine Energiewelle, erzeugt, die man an bestimmte Stellen des Kopfes dirigieren kann. Dieses Verfahren hat häufig eine sehr große Wirkung.
Ein Fallbeispiel - Heuschnupfen
Eine Patientin, die durch ihren Heuschnupfen von heftigen Nies­attacken geplagt wurde, konnte mit Hilfe dieser osteopathischen Be­handlungsmethode von ihren Beschwerden befreit werden. Ein osteopathisch arbeitender Therapeut wandte bei ihr die energeti­sche Visbrett-Technik an, indem er die Energiewelle in die Nasen- und Nasennebenhöhlen hinein dirigierte und diesen Transfer sieben bis acht Minuten lang aufrechterhielt. Unmittelbar darauf empfand die Patientin ein auffallend starkes Wärmegefühl - der Wirkungsbeweis -, und in der Folge war die Patientin weitgehend beschwerdefrei.
Die kraniosakrale Technik
Ein spezielles Gebiet der osteopathischen Medizin ist die so genannte kraniosakrale Technik. Der Sinn dieser Technik ist es, ein Gleichge­wicht im Pulsieren der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cere­brospinalis) herzustellen.
Das Gehirn ist von Flüssigkeit, d. h. dem Liquor, umgeben und besitzt auch in seinem Inneren Flüssigkeitsräume (die vier Ventrikel), die mit dem Zentralkanal des Rückenmarks verbunden sind. Dieser Zentralka­nal wird durch die so genannte harte Hirnhaut (Dura mater) ge­schützt. Der Liquor muss eine lange Strecke, vom Inneren des Gehirns bis zur mittleren Lendenwirbelsäule, fließen. Es leuchtet daher ein, dass es hier sehr viele Fehlermöglichkeiten geben kann, beispielsweise durch Verengungen des Zentralkanals oder Veränderungen der harten Hirnhaut, die die Zirkulation bzw. das regelmäßige Pulsieren des Li­quors blockieren können.
Man kennt in der Osteopathie Techniken, die so genannten Dollar-und Kresszeichen, mit denen man feststellen kann, ob eine Verengung oder eine andere Veränderung, die eine Zirkulationsstörung des Li­quors zur Folge hat, vorliegt. Diese Zirkulationsstörung wird dann mit der kraniosakralen Technik behandelt.
Wann die kraniosakrale Therapie eingesetzt wird
Eine kraniosakrale Therapie sollte bei Kopfschmerzen, Migräne oder vegetativen Störungen grundsätzlich in das Therapiekonzept einge­baut werden. Der Zeitaufwand ist allerdings verhältnismäßig hoch: Die Behandlung kann zwischen 20 und 60 Minuten dauern. Die Geschwindigkeit, mit der eine osteopathische Behandlung durch­geführt wird, hängt nicht - wie oft fälschlicherweise angenommen wird - von der Praxisorganisation ab, sondern sie wird ausschließlich durch Gewebeentspannungsmechanismen diktiert: Der Therapeut kann nur so schnell arbeiten, wie es das Gewebe zulässt. Seine Finger sind dabei sein »Ohr« und nehmen die »Sprache« des Gewebes auf -der Osteopath setzt sie dann in der Behandlung um.

Die Faszientherapie
Die menschlichen Faszien sind die bindegewebigen Gleitebenen, mit denen sich zwei Muskeln, die z. B. gegensätzliche Bewegungsrichtun­gen haben, aufeinander bewegen können. Sind die Faszien dick und aufgequollen, durch rheumatische Erkrankungen oder Gewebeüber­säuerung verändert, ist ein Muskelgleiten nicht mehr möglich. Die Folgen sind Muskelanspannungen, die sehr schmerzhaft sind und zu Fehlfunktionen führen können.
Die Faszien sind also von ganz entscheidender Bedeutung für ein fehlerfreies Funktionieren der Muskeln und damit des gesamten Orga­nismus. Daher sei hier der Begründer der Osteopathie, Dr. Still, zitiert: »Die Faszien seien der Ursprung, in dem die Kräfte des Todes ihr Zer­störungswerk am Leben vollbringen. Die Seele des Menschen mit allen Strömen puren, lebendigen Wassers scheint durch die Faszien des Kör­pers zu strömen. Wenn sie arbeiten, leben wir, wenn sie versagen, schrumpfen wir oder schwellen an und sterben. Unsere Wurzeln lie­gen in der Faszie.«
Wichtig für den Stoffwechsel
Das Bindegewebe spielt für viele Stoffwechselprozesse eine herausra­gende Rolle. (Es gibt viele verschiedene Arten von Bindegewebe mit je­weils unterschiedlichen Aufgaben.) In der Osteopathie ist es ganz wichtig, über dieses Bindegewebe, das sich u. a. als Faszien, Muskeln, Bänder oder Verknorpelungen darstellt, an den Kern einer Erkrankung zu gelangen. Die osteopathische Heillehre ist dazu geeignet, als Regu­lationstherapie das Fließen der Säfte, die so genannte Homöostase, wiederherzustellen oder auf diese regulativ einzuwirken.
Auswirkungen im ganzen Körper
In früheren Zeiten sprach man oft von der Dyskrasie der Säfte - damit meinte man in erster Linie das Blut, später auch die Lymphe oder an­dere Körper- und Gewebeflüssigkeiten. Und: Wenn die Qualität dieser Säfte nicht stimmte, war der Mensch krank. Heute weiß man, dass z. B. eine latente Übersäuerung des Gewebes zu Muskelverspannung, Anspannung der Bänder und Aufquellen der Fas­zien führt. Die Muskeln können dann nicht mehr reibungslos aufein­ander gleiten und sind in ihrer Dehnfähigkeit eingeschränkt. Damit ist natürlich auch das entsprechende Gelenk betroffen: Es nimmt eine Fehlstellung ein und wird zusammengedrückt. Die Folge: Die normale Funktionsfähigkeit wird eingeschränkt.
Osteopathie aktiviert den Stoffwechsel
Über die Faszientechnik und das Remobilisieren, beispielsweise von Muskelgruppen zueinander, lässt sich dann auch in diesem Fall die Funktion des Gelenks wiederherstellen und - was besonders wichtig ist - der Stoffwechsel in den Muskeln anregen. Somit ist also die Osteo­pathie eine den Stoffwechsel aktivierende Therapie. Wenn man die Faszientechnik zusätzlich mit der Gabe von bestimm­ten pflanzlichen Substanzen oder homöopathischen Stoffen verbindet, kann man sehr gut zu einer allgemeinen Regenerati­on des Netzwerks Mensch beitragen.

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